Der Begriff „Waldbaden“ stammt von dem japanischen Wort „Shinrin Yoku“ ab, welches soviel bedeutet, wie „im Wald baden„. Er wurde 1982 von dem Leiter der japanischen Forstverwaltung Tomohide Akiyama geprägt. Gemeint ist damit ein bewusster Aufenthalt im Wald, bei dem man die Atmosphäre des Waldes genießt und mit allen Sinnen wahrnimmt.
„Den Namen des Baumes kannte ich nicht,
aber ich badete in seinem süßen Duft“
Matuoso Bosho
Zurück zur Natur, zumindest für ein paar Stunden, einen Tag oder sogar länger. Ganz bewusst eine Auszeit nehmen, achtsam den Wald betreten und sich ruhig und langsam im Wald bewegen oder aufhalten.
Die Praxis des Waldbadens
Beim begleiteten Waldbaden öffnen Wahrnehmungsübungen die Sinne, Bewegungs- und Achtsamkeitsübungen helfen uns dabei im Hier und Jetzt anzukommen sowie die Umgebung und uns selbst bewusster Wahrzunehmen.
Das Licht ändert sich,
die Luft fängt an nach Waldboden, Holz und Laub zu duften,
es knistert im Unterholz, Vögel zwitschern und
die Baumwipfel wiegen sich langsam im Wind.
Wir spüren das Moos und den weichen Waldboden unter unseren Füßen.
Angeregt durch die Tatsache, dass wie uns irgendwie besser fühlen, wenn wir von Natur umgeben sind, beschäftigen sich seit einigen Jahren viele Wissenschaftler rund um die Welt mit der physischen und psychischen Wirkung der Natur, vor allem des Waldes, auf die Gesundheit des Menschen.
Auch, wenn wir uns dessen oft nicht bewusst sind, so befinden wir uns in unserer zivilisierten Umgebung und modernen Lebensweise oft in einem Zustand der Reizüberflutung. Ursache für viele Zivilisationskrankheiten. Ein Aufenthalt in der Natur tut Körper, Geist und Seele gut.
Worauf beruht diese positive Wirkung der Natur?
Dazu gibt es viele neue wissenschaftliche Erkenntnisse und unterschiedliche Gründe. Zum Einen war die Natur über 99,99% der Zeit unserer mehrere Millionen von Jahre andauernden Entwicklungsgeschichte unser natürlicher Lebensraum. Der Mensch ist Natur. Wir vergessen dies nur meist oder sind uns dessen nicht (mehr) bewusst, je nachdem, wie wir leben oder aufgewachsen sind.
Gerade in den Sommermonaten kann man aber beobachten, wie wir intuitiv Orte wie Parks, Wälder, Wiesen, Seen, Berge und Flussufer aufsuchen, um dort die wohltuende Wirkung der Natur zu spüren.
Regenerative Kraft des Waldbadens
In Japan wird Waldbaden bereits seit den 80er Jahren staatlich gefördert und wissenschaftlich erforscht. Vor allem dank des medizinischen und technischen Fortschritts sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse und medizinischen Daten über die Wirkungen des Waldbadens auf unseren Körper und die Psyche in den letzten Jahren rasant angestiegen.
Die Forscher haben folgende direkte Wirkungen der Waldtherapie gemessen:
- Verbesserte Immunabwehr mit einer steigenden Anzahl an Killerzellen (NK-Zellen), die Tumore und Infektionen bekämpfen
- Vermehrte Entspannung des Körpers durch eine erhöhte Aktivität des Parasympathikus
- Stressreduktion durch eine verringerte Aktivität des sympathischen Nervensystems
- Senkung des Blutdrucks nach nur 15 Minuten
- Verringertes Stressempfinden, dafür ein allgemein besseres Wohlbefinden*
- Senkung des Blutdrucks nach einem Tag Waldtherapie, die bis zu fünf Tage anhält
- ein Aufenthalt in der Natur fördert zudem unsere Aufmerksamkeit und wir sind offener für neue Ideen (*1)
Ablauf des Waldbadens
- Ankommen, Begrüßung und Einleitung
- Gemeinsamer Spaziergang zum Wald
- Wahrnehmungs-, Achtsamkeits- und Körperübungen
- Solo-Zeit
- Gemeinsame Refelxion
- Gemeinsamer Rückweg
Formate
- Kurzformat: 2-4 Stunden
- Langformat: 1-2 Tage
Themen
- Waldbaden & Entspannen
- Waldbaden & LandArt
- Waldbaden & Kräuterkunde
- Waldbaden & Schnitzen
- Waldbaden und Wildnis-Camp
Meine aktuellen Termine finden Sie im Veranstaltungskalender.
Auf Anfrage erstelle ich individuelle Angebote für Privatpersonen, Firmen, Vereine und Gesundheitsorganisationen.
(*1) Yoshifumi Miyazaki: Shinrin Yoku – Heilsames Waldbaden, Irisiana Verlag, Unternehmer der Verlagsgruppe Ramdon House GmbH, München, 2018