Mythologie
Bei den Germanen stand Gundermann als Sitz der Hausgeister in hohem Ansehen. Im Volksglauben hilft Gundermann ebenso gegen die „Behexung“ des Viehs, wie auch zur Erkennung von Hexen. Dass Gundermann „hellseherisch“ macht ist ein weit verbreiteter Aberglaube. Als Sympathiemittel bei Mundfäule, Kopfschmerzen und Wundheilung muss man ein ungerade Zahl der Gundermannblätter anwenden (Helm, Eve Marie: Feld- Wald- und Wiesenkochbuch, Wilhelm Heyne Verlag, München, 2007, S. 42).
Anwendung/ Eigenschaften
Der Gundermann oder die Gundelrebe war schon bei den Germanen als Heilpflanze (Atemwege, Verdauung, Wechselfieber) bekannt. Hildegard von Bingen nahm dieses Wissen wieder auf und empfahl ihn bei mancherlei Kopfleiden als Mus, Getränk und Umschlag. Das Kraut wurde in der Volksheilkunde bei magen- und Darmkatharren, bei Durchfall, Husten und Bronchialerkrankungen empfohlen. Äußerlich als Waschungen sollte es bei schlecht heilenden Wunden und Hautleiden helfen (Hensel Dr., Wolfgang: Welche Heilpflanze ist das?, Kosmos Naturführer, Franckh- Kosmos Verlags GmbH und Co. KG, Stuttgart, 2007, S. 147). Die Bäder heilen schlecht heilende Wunden und wirken schmerzstillend bei Neuralgien, Ischias, Gicht und Zahnschmerzen (Helm, Eve Marie: Feld- Wald- und Wiesenkochbuch, Wilhelm Heyne Verlag, München, 2007, S. 42).
Sammelgut
Geerntet werden können die jungen Blätter und Triebe möglichst vor der Blüte (aber auch noch danach)
Sammelzeit
Von April bis Juli das blühende Kraut sammeln, in Büschen aufhängen oder in nicht zu dicken Lagen im Schatten oder bei max. 40°C trocknen (Das Große Buch der Heilpflanzen von A-Z, Tosa Verlag, Wien, 2002 (aus dem tschechischen von Dipl.-Ing. Peter Zieschang, Titel der Originalausgabe: Priroa leci, Granit s.r.o., Prag, 1995, S. 67).
Verwendung
Innerlich: Blätter und Triebe: Tee, Salat, in Quarkspeise oder Suppe, als Dessert (schokoliert)
Äußerlich: Blätter und Triebe: Abkochung für Umschläge, Kräuterzusatz zum Bad (Helm, Eve Marie: Feld- Wald- und Wiesenkochbuch, Wilhelm Heyne Verlag, München, 2007, S. 42).
Wichtigste Inhaltsstoffe
Gerbstoffe, ätherische Öle, Bitterstoffe, Cholin, Wachs, Harz, organische Säuren, Saponine und Zucker (Das Große Buch der Heilpflanzen von A-Z, Tosa Verlag, Wien, 2002 (aus dem tschechischen von Dipl.-Ing. Peter Zieschang, Titel der Originalausgabe: Priroa leci, Granit s.r.o., Prag, 1995, S. 67).
Rezepte
Gundermann-Tee
Wildkräuter-Quark
Kartoffel-Wildkräuter-Suppe
Schokolierter Gundermann